Buchmesse 2014

Die diesjährige Frankfurter Buchmesse war in vielerlei Hinsicht irgendwie »anders« als erwartet. Denn nach dem massiven Amazon-Bashing im Vorfeld hatte ich Demonstrationszüge auf der Agora der Messe befürchtet, oder zumindest ein paar Riesenplakate, die die entsprechende Stimmung gegen den Onliner machen sollen. Aber weit gefehlt. Die Fachbesuchertage schienen mir ruhiger und gelassener als die der letzten Jahre. Und das nicht nur in Hinblick auf die Besucherzahlen, sondern auch bei den Themen der Podiumsdiskussionen. Es ging nicht mehr darum, die Bewegung innerhalb der Branche zu beklagen. Es ging endlich mal darum, Lösungen zu finden, aufeinander zuzugehen. Das Problem des sich verändernden Buchmarkts anzupacken und den Kopf aus dem Sand zu ziehen. T3N.de titelte zum Beispiel »Self-Publishing: Wie ein Trend den Buchmarkt erobert« – die verschiedenen Standpunkte der Dienstleister, der Verlage, Autoren und Buchhändler fanden die für mich absolut passende Zusammenfassung in einem Satz: »Da draußen ist noch viel, viel mehr!« – es ist an der Zeit, mit den Anfeindungen und Schuldzuweisungen aufzuhören. Ein Markt, der endlich in Bewegung gerät, wird auch viele neue Möglichkeiten schaffen.

BoD zum Beispiel hat einen großen Schritt getan: Durch die Anpassung der Druckkosten ist es möglich, als Selbstverleger Bücher zu einem für den Leser attraktiven Preis in den Buchhandel zu bringen. Ich werde zusammen mit BoD den Versuch starten, einige meiner Bücher in den lokalen Buchhandel zu bringen. Ob natürlich die Buchhändler dazu bereit sind, entsprechende Titel auch aufzunehmen, wird sich noch zeigen. Hier wünsche ich mir mutige Buchhändler, die die Chancen dieses neuen wachsenden Marktes erkennen. Es ist nur ein kleiner, erster Schritt …

In etlichen Interviews wurde ich gefragt, warum ich »jetzt doch« auch als Verlagsautor arbeite – sei es für AmazonPublishing, Forever by Ullstein oder den Ullstein Buchverlag. Es ist ganz einfach: um Erfahrungen zu sammeln, besser und vielfältiger zu werden. Auch stößt man irgendwann mit seiner eigenen Marketingpower an die Grenzen, und es bleibt kaum noch Zeit, das zu tun, was ich so sehr liebe: zu schreiben. Ich glaube, die Möglichkeiten der Veröffentlichung, die ein Autor heute hat, haben alle ihre Daseinsberechtigung, und ergänzen sich im besten Fall.

Zurück zum »Erlebnis Messe«: Neben der Teilnahme an verschiedenen Podiumsdiskussionen stand ein Ereignis für mich natürlich im Fokus: die Vorstellung meines neuen Romans Ein Kuss in den Highlands, der vom Ullstein-Imprint Forever verlegt wird. Dazu fand am Messe-Samstag ein wunderbares Frühstück mit sieben glücklichen Lesern statt, die die Teilnahme daran gewonnen hatten – das war ganz klar eines meiner persönlichen Highlights dieses Jahr! Es kam aber noch besser: beim Meet & Greet am Forever-Stand ging nach kürzester Zeit nichts mehr, so groß war der Andrang – dafür tausend Dank an alle, die gekommen sind und diese Veranstaltung damit so großartig gemacht haben! Vielen, vielen herzlichen Dank auf diesem Weg auch nochmal an das Team von Ullstein.

Erstmals überhaupt habe ich während der Messe Lesungen gehalten, 2014 ist damit mein »Premierenjahr«. Bei einem exklusiven Happening mit liebgewonnenen Autorenkolleginnen (Nikola Hotel, Hanah Siebern, Alice Golding, Eileen Janket, Marah Woolf, Dana Graham, Kathrin Koppold, Kira Gembri und ich) im »Mittagsgold« – einer tollen Location mit einem sensationellen Publikum – habe ich aus Ein Kuss in den Highlands gelesen. Auch bei BoD durfte ich eine Lesung halten – man hat mir glaubhaft versichert, dass es schön gewesen sei. 😉

Das i-Pünktchen für mich war das große Meet & Greet auf der Open-Stage der Buchmesse von Amazon, wo wir Autoren vom Publikum beinah wie Rockstars begrüßt wurden – ein außergewöhnliches (und beinah einschüchterndes) Erlebnis. Danke an Amazon für dieses tolle Leserevent, das garantiert noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Danke an euch, liebe Leser und Fans für euer Kommen und eure Treue, für eure Geschenke und die lieben Worte, die ihr für mich gefunden habt! Ihr seid die Besten!

Was bleibt mir zu sagen? Die Buchbranche ist noch immer in einem großen Umbruch, und ich bin zum Glück noch immer mitten drin. Es bleibt also weiter spannend.

 

Eure Emily

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