2012 – es bleibt wohl kein Stein auf dem anderen stehen

Nach dem Weihnachtsfest glaube ich, dass meine Prognose, die ich im Oktober auf Jörns Blog eBook-Fieber.de stellte, voll ins Schwarze teffen wird – denn – 2012 wird das Jahr des eBooks. Der eReader. Des Durchbruchs von digitalem Lesegut in Buchform, als Zeitung oder Comic – zuhause, unterwegs, vielleicht auch in der Schule und der Uni. Woher ich das weiß?

  • Buchreport.de berichtet: … “Die Signale sind eindeutig: Die Online-Händler berichten unisono, dass E-Reader zu den Topsellern im Weihnachtsgeschäft gehören; bei Amazon war der eingedeutschte Kindle am 12. Dezember angeblich sogar das meistgekaufte Produkt. Bei Weltbild taxiert man den Absatz des eigens gelabelten TrekstorE-Reader (59,99 Euro) für den Zeitraum Frankfurter Buchmesse bis Weihnachten auf eine hohe sechsstellige Zahl. Und Gerd Robertz, Chef bei buecher.de, meldet, die Download-Umsätze lägen an einzelnen Tagen im Weihnachtsgeschäft dreifach höher als im Vorjahreszeitraum. “
  •  Tablet-Verkäufe gehen durch die Decke. Allein Amazon Kindle Fire verkaufte sich vor Weihnachten mehr als eine Million mal – pro Woche, berichtet Beyond Print.
  •  Der eReader, im speziellen wahrscheinlich Amazons Kindle, könnte durchaus auch eine Alternative zur Tageszeitung darstellen – hierzu habe ich hier einen Artikel bei eBook-Fieber.de verfasst.
  •  Mittlerweile bieten alle großen Buchhandelsketten eigene eReader oder Tablets an, um der gestiegenen Nachfrage nach Lesegeräten Herr zu werden. Amazon hat die verschiedenen Kindle-Varianten (die es in Deutschland noch gar nicht alle zu kaufen gibt) im Angebot, Kobo hat den Kobo Touch, Thalia den neuen Oyo und so weiter. So wird versucht, über die Reader-Software die Kunden an den eigenen Shop zu binden. Im Fall von Amazon geht der Schritt “Kunden binden um jeden Preis” so weit, dass angeblich die Geräte mit bis zu 20  Dollar Verlust verkauft werden, berichtet Stock-World.de. Amazon rechnet damit, diesen Verlust über den Verkauf von Content, in Deutschland momentan also überwiegend eBooks, auszugleichen.
  • Amazons Kindle Fire wird vielleicht schon im Frühjahr den Sprung nach Europa schaffen, denn in den USA verkauft sich das Tablet extrem erfolgreich, berichtet GameStar.de. Obwohl Amazon erst im vierten Quartal 2011 mit dem Verkauf begonnen hat, belegt es jetzt schon den zweiten Platz der meistverkauften Tablets in den USA – direkt hinter Apples iPad.
  • Der erste eReader mit Mirasol Display ist auf dem Markt! Technisch noch nicht völlig überzeugend, aber dennoch hochinteressant. Hier gibt es ein Video dazu:
  • [youtube_sc url=”http://www.youtube.com/watch?v=G7SUv9Jd490&feature=player_embedded#!” fs=”1″]
  • CME hat allerdings erste kritische Kundenstimmen dazu im Blog. Kritik hin oder her: wenn sich die Mirasol-Technik weiter optimieren lässt, stehen farbigen eReadern, die sogar Videos darstellen können, nichts mehr im Weg. Und dann werden sogar Magazine auf den Readern “lesbar”.
  • Apple und Amazon zeigen sich nach Weihnachten sehr großzügig und verschenken Content, berichtet t3n.de, um Kunden zu binden und Neukunden nach dem Weihnachtsgeschäft die neue Hardware noch schmackhafter zu machen.
  • Meine eigenen Verkäufe sind von Monat zu Monat kontinuierlich gestiegen – im Dezember aber förmlich durch die Decke geschossen.

Für mich bedeutet das alles, dass 2012 in der Buchbranche wohl kein Stein auf dem anderen stehen bleiben wird. Ende 2012 werdet ihr hier einen ähnlichen Blogpost vorfinden – in dem ich meine Prognose vom Dezember 2011 bestätigen werde, ihr werdet sehen …

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6 Comments
  • Jörn
    27. Dezember 2011

    wieder eins verkauft 😉 und danke für die verlinkungen.. ich bin mal gespannt, ob die ereader für die leute halten, was sie versprechen und ob sich bei den ebooks preislich noch was gedreht wird.. für mich war 2011 eindeutig schon das jahr des ebooks, bin gespannt, ob es 2012 noch besser wird! wünsch dir auf jeden fall viel erfolg und freue mich auch weitere artikel von dir 😉 lg jörn

    • Emily Bold
      27. Dezember 2011

      Lieber Jörn, 2012 wirds noch besser (Orakel, Orakel …). Sehe in meiner Glaskugel noch viele Artikel für dich und deinen tollen Blog!

      Alles Liebe und danke für deinen Kommentar,
      Emily

  • Sissi
    27. Dezember 2011

    Hallo,
    ich bin durch Deinen Twitter Account hier aufgetaucht 🙂
    Ich denke, Du hast Recht. Eine Bekannte von mir hat seit Jahren davon geträumt, eine eigene Buchhandlung aufzumachen. Sie arbeitete seit 20 Jahren in einer Buchhandlung und jetzt plötzlich hat der Chef aus gesundheitl. Gründen das Geschäft aufgeben müssen. Als sie es kaufen wollte, hat er es ihr “verweigert”. Begründung war: Er sieht in der reinen Buchgeschäftwelt keine große Hoffnung mehr, weil immer mehr Menschen ihre Bücher als ebooks beziehen werden.
    Wenn das schon jemand sagt, der sein ganzes Leben Bücher verkauft hat, finde ich, ist das schon eine große Aussage.
    Meine Bekannte hat das Geschäft übrigens trotzdem gekauft, hat jedoch einen Plan wie sie neben Büchern noch andere Sachen dort verkaufen kann. Auch sie sagt, “nur Bücher” würden sich nicht mehr lohnen. Davon könnte man als Händler nicht mal mehr die Ladenmiete bezahlen.
    Das ebook wirbelt also einiges durcheinander

    • Emily Bold
      27. Dezember 2011

      Danke für deinen Kommentar. Ich persönlich finde es sehr schade, dass viele kleine (aber auch große) Buchhandlungen dem Druck nicht mehr standhalten können und schließen müssen – gab es für mich “vor dem eBook” nichts Schöneres, als stundenlang in meiner Buchhandlung zu schmökern und einzukaufen. Ich hoffe, das gedruckte Buch wird trotz der rasanten Entwicklung des eBooks nicht aussterben …

      Liebe Grüße, Emily

  • Jo
    1. Januar 2012

    Ich denke auch, dass die E-Reader immer beliebter werden.  Bin mal gespannt, ob sie sich tatsächlich in den Schulen durchsetzen könnten. Das wäre wirklich eine Innovation. Nie wieder ein Buch vergessen und nicht mehr die ganzen Kilos an Büchern rumschleppen, aber das ist wohl noch ferne Zukunftsmusik. 
    Was natürlich ein bisschen nervig ist, ist momentan die Preispolitik der Verlage.  Es ist ganz schön frech, für eine Datei genau so viel zu verlangen, wie für ein gedrucktes Buch.

    • Emily Bold
      1. Januar 2012

      Vielen Dank für deinen Kommentar 🙂

      Ich denke nicht, dass die Preisgestaltung der Verlage so weiter bestehen kann, denn wie du schreibst: es ist “nur” eine Datei! Es muss weder Druck, Papier, Transport, Versand oder Lagerhaltung bezahlt werden. Diese Minderkosten sollten an die Leser weitergegeben werden … das wird spannend!