Meine “8 Rules for Writing by Writers”

Mein Autoren-Kollege David Gray veröffentlicht seit längerer Zeit auf seinem Blog die “8 Rules for Writing by Writers” – hier sind meine:

1. Stelle es fertig.
Wie oft passiert es mir, dass sich Gedanken einschleichen, Geschichten in meinem Kopf Form annehmen oder besondere Szenen mich anbrüllen, ich möge sie zu Papier bringen. Ich würde aber niemals auch nur eine Geschichte abschließen können, wenn ich jedem dieser Impulse nachgeben würde! Darum gilt für mich: Beende erst eine Sache, ehe du etwas Neues beginnst.
2. Nie ohne mein Navi.
Wenn ich keinen klaren Weg vor mir habe, schweife ich ab. Da gibt es hier ein schönes Plätzchen, an dem ich verweile, oder ein holpriger Umweg erscheint mir auf einmal sehr reizvoll, und ehe ich mich versehe, habe ich mich verlaufen – bzw. verzettelt. Und so merkwürdig sich das anhören mag, kommt jetzt auch noch Nebel auf und ich finde nicht einmal mehr den Rückweg! Darum erarbeite ich immer zuerst einen ziemlich genauen Plot – mein Navi durch den Dschungel der vielen verschlungenen Wege zum Ende der Geschichte.
3. Und nie ohne meinen Exorzisten.
Ich komme aus Bayern, genauer aus Franken – wir haben einen eigenen Wortschatz und eine eigene Grammatik. Darum führt meine Lektorin (Exorzist) bei jedem neuen Werk, das ich ihr vorlege, eine regelrechte „Teufelswortkreations-Austreibung“ durch.
Aber wenn ich versuche schon beim Schreiben alles richtig zu machen, dann wird Gesagtes unrund oder Sätze abgehackt. Darum dauert meine Überarbeitung beinahe länger als das eigentliche Schreiben.
4. Niemand weiß ALLES.
Ich hoffe, ich höre nie auf, mir die Kritik meiner Leser anzuhören, sie zu beherzigen und zu versuchen aus ihr heraus größer und besser zu werden.
5. Sympathie wecken.
Binde deine Leser durch die Charaktere an dein Buch. Meistens vergisst man dabei die Schurken, Bösewichte und Gegenspieler. Nicht nur der Held muss strahlen und Sympathien wecken, sondern auch der Antagonist. Finde die positive Motivation in seinem negativen Handeln und schon mag ihn auch der Leser. Ich habe noch nie ein Buch zu Ende gelesen, in dem ich die Charaktere nicht mochte oder zumindest verstanden hätte.
6. Streichen.
Für mich gilt: Lerne Unnützes zu streichen. Das ist etwas, was mir sehr schwer fällt. Worte die ich schon geschrieben habe wieder zu streichen. Aber wenn ich beim ersten Überarbeiten an einem Satz hänge, dessen Notwendigkeit ich nicht auf Anhieb erkenne, weiß ich: Der muss weg. Im schlimmsten Fall lenkt so ein Satz ja doch nur von der Geschichte ab oder langweilt den Leser.
7. Glaube an dich.
Wer ein Buch schreiben will, muss an sich glauben. Es ist unsinnig, sich zu überlegen, wie dieser oder jener Autor an eine Sache herangegangen ist. Glaube an dich und versuche es auf deine Art.
8. Nimm dir Zeit.
Ob dies eine Regel für alle Autoren ist, oder nur speziell auf mich zutrifft kann ich nicht sagen, aber da ich 2 kleine Kinder habe, ist es eine meiner wichtigsten Regeln. Ich finde tagsüber nie die Ruhe, wirklich effektiv zu schreiben. Darum mache ich das nachts. Ich habe dann kein Mailprogramm offen und auch mein Telefon ist aus. Das ist meine Schreibzeit!
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